Parodontologie

Mit der bakteriellen Beherdung von Zahnfleischtaschen und der dadurch entstehenden Parodontitis kämpfen mittlerweile laut Studien 85% der Erwachsenen über 40 Jahren.

Ob nicht-chirurgisch oder chirurgisch eingegriffen werden muss, kann im Vorfeld sehr genau festgestellt werden.

Der Zusammenhang zwischen einer bestehenden Parodontitis und diversen Allgemeinerkrankungen (vor allem Herz-Kreislauf- Erkrankungen, erhöhter Blutdruck, erhöhtes Risiko für Altersdiabetes, erhöhtes Herzinfarktrisiko bei Männern sowie das Vorliegen von Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises und sogar Frühgeburten bei Frauen) ist durch eine Vielzahl von Untersuchungen belegt. Die mit der Parodontitis assoziierten Keime können mithilfe moderner sog. DNA-Keimtests ermittelt werden. Auch lässt sich die genetische Veranlagung der einzelnen Patient*in durch spezielle Tests feststellen und somit die optimale Therapie auswählen.

pezielle Ultraschallgeräte, deren Aufsätze schonend elipsoid schwingen, reinigen durch die angeschlossene antiseptische Spülung die Zahnfleischtasche - Ina Scholl | Zahnärztin München

Konservative Maßnahmen

Eine Parodontitis wird zunächst immer nicht-chirurgisch durch das Reinigen und Glätten der Wurzeloberfläche und Spülen der Zahnfleischtaschen mit antiseptischen Lösungen unter Lokalanästhesie behandelt. Prinzipiell wird dabei mit speziellen Handinstrumenten, sog. Küretten gearbeitet. Spezielle Ultraschallgeräte, deren Aufsätze schonend elipsoid schwingen, reinigen durch die angeschlossene antiseptische Spülung die Zahnfleischtasche und zerstören die Bakterienhülle durch den Ultraschall.

Verschiebelappen-Technik - Ina Scholl | Zahnärztin München
Freiliegender Zahnhals durch GeweberückgangMikrochirurgische Deckung des Zahnhalses durch Gewebeverschiebung (Ergebnis bereits nach einer Woche).

Mikrochirurgische Techniken

Durch spezielle mikrochirurgische Techniken kann verlorenes Zahnfleisch und geschwundener Knochen nach einer aktiven Parodontitis wieder aufgebaut werden. Sollte dieser Therapieschritt nicht ausreichen, ist ein chirurgisches Vorgehen unumgänglich. Dabei werden die Zahnfleischtaschen mikrochirurgisch eröffnet und unter Sicht gereinigt oder zusätzlich bestehende Knochendefekte wieder aufgefüllt. Neue Schnittführungen ermöglichen einen maximalen Erhalt des Gewebes, sodass im Gegensatz zu alten Techniken keine sichtbaren Gewebsverluste entstehen.

Verschiebelappen-Technik - Ina Scholl | Zahnärztin München
Der Knochenabbau zwischen den beiden Zähnen ist am Röntgenbild klar sichtbar.Neue Knochenhöhe nach Aufbau mit Ersatzmaterial (Ergebnis nach fünf Monaten).

Aufbau durch Knochenersatzmaterial

Am Röntgenbild ist nach 3-6 Monaten sehr gut die Verknöcherung der ehemaligen Knochentasche zu erkennen. In diesem Fall wurde der Knochendefekt mit einem Knochenersatzmaterial (Bio-oss, Fa. Geistlich) und einer resorbierbaren Membran (Perio-Guide, Fa. Geistlich) aufgefüllt. Gerne nutzen wir auch die Mischung aus Eigenknochen und Knochenersatzmaterialien, da das eigene Gewebe immer die besten Vorraussetzungen für eine gute Anheilung mitbringt.